ARTHUR DER GROSSE – Filmkritik


Foto-© Carlos Rodriguez

He’s a fighter.

(Michael – Arthur der Grosse)

Der Extremsportler Michael (Mark Wahlberg) ist am Ende seiner Karriere angekommen und einfach nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Er will es also noch einmal wissen, einmal wirklich gewinnen. So stellt er auf eigene Kosten (bzw. die seiner ihn liebevoll unterstützenden Frau Helen (Juliet Rylance) ein vierköpfiges Team zusammen, um an dem härtesten Cross-Country Rennen der Welt in der Dominikanische Republik teilzunehmen. 400 Meilen: Klettern, Rennen, Radfahren und Kayaken, auf denen sich ihnen der Streuner Arthur anschließt und das Team von da an zu fünft dem Sieg entgegenfiebert.

Zunächst einmal ist Arthur der Grosse ein Vehikel mit dem Mark Wahlberg mal wieder den All American Hero spielen und den amerikanischen Traum wahr machen darf. Wir wissen alle, dass er das kann und er präsentiert eben diese Figur auch hier wieder. Nachdem er jüngst mit Regisseur Simon Cellan Jones auch die Komödie The Family Plan abgeliefert hat, wird man das Gefühl nicht los, dass die Zwei einfach harmoniert haben und gemeinsam ein weiteres Wohlfühlprojekt annehmen wollten. Tut niemandem weh, unterhält und dann gibt es auch noch einen süßen Hund dazu.

Arthur präsentiert eine Geschichte, so kitschig, dass man als Studio nur damit durchkommt, weil sie auf einer wahren Begebenheit basiert. Aber das tut sie nun einmal und ist dafür dann doch umso schöner. Es ist wörtlich eine Underdog Geschichte, solide umgesetzt und ab der zweiten Hälfte dann auch überraschend mitreißend. Es wird sich zunächst viel Zeit genommen, das Team einzuführen. Zunächst Michael, der trotz liebevoller Frau und Tochter nicht im Alltag klarkommt, dann Olivia (Nathalie Emmanuel), die selbst kommentiert, dass sie die Frau im Team ist. Chick (Ali Suliman), der ein kaputtes Knie hat, ob das wohl noch Plot relevant wird? Zu guter Letzt das schillerndste Teammitglied, Leo (Simu Liu), der laute Influencer und somit ein Stück weit Gegenentwurf zum ruhig vor sich hin leidenden Michael. Analog zu Wahlberg spielt hier dann auch Liu absolut zu seinen Stärken, fantastisch arrogant und dennoch sympathisch. Irritierend ist dabei zunächst, dass auch Arthur eine Origin Story hat, die sich parallel zu der Einführung der vier Sportler entwickelt. Das wirkt ein bisschen aufgesetzt, als hätte jemand Susi & Strolch Szenen dazwischen geschnitten.

Irgendwann wird dann aber das Rennen doch richtig spannend, das Team um vier Beine reicher und dann macht das Ganze wirklich Spaß. Nur ist der Weg dahin, wie das Rennen, etwas schmerzhaft, steinig und zäh. Abgerundet wird der Film von einem etwas länger als üblichen Epilog, den sich besonders Arthur, der hier im Fokus steht auch absolut verdient hat und spätestens bei den obligatorischen Fotos der realen Vorlage sollte jeder versöhnt sein und vielleicht sogar die eine oder andere Träne vergießen. Bear Grylls taucht auch noch in dem Film auf, der sicher keine hohe Kunst ist, aber durchaus unterhaltend und das ist doch ein Ergebnis, mit dem man ruhig mal zufrieden sein kann.

Arthur the King (USA 2024)
Regie: Simon Cellan Jones
Besetzung: Mark Wahlberg, Simu Liu, Juliet Rylance, Nathalie Emmanuel, Ali Suliman, Bear Grylls
Kinostart: 25. April 2024, LEONINE Studios

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Malte Triesch

Malte wuchs im idyllischen Lilienthal, direkt an der Grenze zu Bremen, der schönsten Stadt im Norden Deutschlands, auf. Seine frühesten Film-Erinnerungen ist, auf dem Schulhof in der neusten TV Movie alles anzustreichen was gesehen und aufgenommen werden muss. Da die Auswahl an Horrorfilmen hier doch recht be- oder zumindest stark geschnitten war entdeckte er Videotheken für sich bzw. seine Mutter, da man diese ja erst ab 18 betreten durfte. Wenn er nicht gerade Filmreviews schreibt ist er wahrscheinlich im (Heim-)Kino oder vor dem Mikrophon für den OV Sneak Podcasts, SneakyMonday.

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