THE STAND – Die komplette Serie – Kritik


Foto-© Paramount Home Entertainment

Es gibt kaum einen Autoren, der so produktiv und erfolgreich ist und der obendrein noch in den letzten Jahren so viele Film- und Serien-Adaptionen zu seinen gefeierten Roman verzeichnen konnte wie der US-amerikanische Bestseller-Autor Stephen King! Doch wo viel gehobelt wird, fällt auch die ein oder andere Niete mit ins Gewicht – wir haben uns zum Heimkino-VÖ die neuste hochkarätig besetzte Mini Serien-Adaption zu The Stand zu Gemüte geführt. Unsere Kritik!

Ein tödlicher Virus wütet weltweit und löscht 99 Prozent der Menschheit aus – die Übriggebliebenen leben in einer postapokalyptischen Welt auf der Suche nach Schutz und einer neuen Gemeinschaft, während ein letztes Gefecht zwischen Gut und Böse ansteht. So sammelt die friedliche alte Prophetin Mutter Abigail (Whoopi Goldberg) ihre Schafe in den ländlichen Bergen, während der düstere Randall Flagg (Alexander Skarsgard) im sündhaft Las Vegas seine Horde Wilder Überlebender um sich schart. Und es scheint nur Platz für eine der beiden Gruppen auf der Welt zu geben…

Der US-amerikanische Drehbuchautor und Regisseur Josh Boone erlangte mit der sehr erfolgreichen Verfilmung des John Green-Bestsellers Das Schicksal ist ein mieser Verräter kurzerhand große Bekanntheit – doch seitdem geht es bergab. Sein X-Men-Spin-off The New Mutants schlug nach zahlreichen Verschiebungen als halbgarer Mutanten-Teenie-Horror-Film als Flop mit größtenteils negativen Kritiken zu Buche – und auch die von ihm erdachte The Stand Mini-Serien-Neuinterpretation konnte trotz illustrer Darsteller-Riege (neben Goldberg und dem True Blood-Schönling/Bösewicht Alexander Skarsgard sind noch u.a. James Marsden, Greg Kinnear, J.K. Simmons und Heather Graham Teil des Casts) und einer hochwertigen Produktion nicht wirklich bei den Serien-Fans punkten (IMBD verzeichnet einen recht bescheidenes 5.5 Rating).

Ob es dabei am extra vom Horror-Meister selbst verfassten neuen Ende liegt?! Wahrscheinlich eher nicht, vielmehr stößt man sich von Anfang an, an den doch recht einfach gestrickten Charakteren, die zumeist kaum Grautöne bieten, sondern in die Kategorien frommes Schaaf oder böser Wolf fallen. Dabei hält einen gerade zu Beginn die hochaktuell wirkende Handlung um den tödlichen Virus trotz einiger sehr unsympathischer Rollen bei der Stange, bis immer mehr übernatürliche Einschläge die Oberhand gewinnen und letztlich in einen nahenden Schlagabtausch zwischen Gut und Böse münden. Letztlich – nach einem dann doch recht unvermittelten und einfachen Ende – bleibt man mit einem etwas faden Beigeschmack zurück, dass hier noch viel mehr Potential vorgelegen hätte. Man darf gespannt sein, ob Boone mit seinen nächsten Projekten noch die Kurve bekommt…

The Stand (USA 2020)
Idee: Josh Boone
Darsteller: James Marsden, Odessa Young, Whoopi Goldberg, Owen Teague, Alexander Skarsgård, Heather Graham, Amber Heard
Heimkino-VÖ: 28. Oktober 2021, Paramount Home Entertainment

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Dominik

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