PALACE – Shoals

Palace Shoals
Foto-© Daniel Harris

I’m gonna fade out, gonna fade in
I’ma shape shift into new skin
I’m a hologram, one of those again
I’m no good to you
So pull my shape out and push my shape in
You can mould me into anything
I’m ascending, I’m ascending high.
My bending body’s breaking violent, softly
Taking all the time I need
All the time I need
Nourish gently ’cause my sternum’s bending
It is gone, a part of me
Gone, a part of me.

(Palace – Fade)

Wenige Bands sind in der Lage die Stimmung eines Raumes in drei Akkorden und Schlagzeugeinsatz so rasant zu verändern wie Palace. Der von ihrem persönlichen Sound nicht mehr wegzudenkende Hall in der Aufnahme und die charismatische Stimme von Leo Wyndham, begeisterten schnell zahlreiche Kritiker, Labels und natürlich Fans. Mittlerweile ist die vierköpfige Band mit ihrem dritten Studioalbum Shoals zurück. Das Album behandelt hauptsächlich das Thema Angst und den Umgang damit, während die Unterwasserwelt metaphorisch das geheimnisvolle, offene und opulente ihres Sounds widerspiegeln soll.

Mit Never Said It Was Easy beginnt das Album etwas ruhiger als sonst. Das Klavier steht im Mittelpunkt und die Drums unterstützen nur minimal den Gesang. Dann geht es mit Shame On You weiter und man erkennt die Stilistik der letzten Alben wieder. Treibender wird es mit Fade, einem großartigen Track mit eindringlichen Lyrics: “…now I’m bleeding. I’ve got glass veins under thick skin.”

Es folgt ein weiteres Highlight: Gravity. Das wunderschöne Intro des Songs wird von zärtlichen Vocals abgelöst und einem starken Refrain vervollständigt. Auch Give Me The Rain überzeugt mit dem Übergang von fein komponierter Melodie zu Vocals aber vor allem die verträumte Gitarre macht den Song zu etwas Großem. Friends Forever und Killer Wale quillen poetisch fast über vor Wertschätzung gegenüber einer geliebten Person und auch musikalisch überzeugen die Songs problemlos. Die Band schafft den schwierigen Spagat zwischen „die Lieder klingen wie immer“ und „da fehlt der Palace-Sound“. Wie sie das schaffen ist ganz einfach, sie machen einfach unbestreitbar gute Musik.

Lover (Don´t Let Me Down) war mit eine der ersten Veröffentlichung des Albums und ein guter Teaser für das, was noch kommen sollte. Salt erinnert in der Stilistik wieder an das erste Lied des Albums. Klavier und überlagerter Gesang stehen im Mittelpunkt. Das blechern klingende Klavier irritiert in erster Sekunde, aber das etwas düsterere Lied hat seinen eigenen Charme. Shoals klingt wie das Meer bei Nacht und die epischen Vocals verursachen Gänsehaut. Where The Sky Becomes Sea schließt das Album ab. Die Nacht ist vorbei und die Sonne geht über dem Meer auf. Das Blau des Himmels heitert das dunkle Meer auf und so auch die Stimmung. Plätschernd geht das Lied und damit auch das Album zu Ende und eigentlich will man direkt wieder von vorne anfangen.

Palace – Shoals
VÖ: 21. Januar 2022, Virgin Records
www.wearepalace.com
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Lea Kleisinger

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