WESLEY JOSEPH – Glow


Foto-© Lewis Vorn

Before I’m blinking, I watch the world turn trying to soak up
All the things I never understood, I needed closure
And all the bad and good that’s in my blood
Is just an overview to making sense of all I am
I’m feeling closer
To blacken out the sun again before the day is over
I stood up in the rain, staring at the face of phobia
I feel it in my veins when that leverage control you
So tonight we living twice for my brothers in the solar
The night ate me whole but fuelled my hunger by the sunrise
And I got more soul, for the low it probably well timed
Live it so, live it true, or live a lie
Back when we was burning bush waiting for a sign (Waiting for a sign now)
Till then I let my spirit be the guide
I see purpose in a second but lost if it ain’t defined
Losing sleep over some purpose feeling limited by time
Hope there’s purpose in this moment or at least one of these lines, in this.

(Wesley Joseph – MONSOON)

Musik und Film scheinen auf den ersten Blick als oft koexistierende Interessen empfunden zu werden. Dabei sind es zwei verschiedene Formen des künstlerischen Ausdrucks, die einzeln schon schwierig zu meistern sind. Jetzt haben wir hier mit Wesley Joseph aber einen aufsteigenden jungen Künstler, der die beiden nicht getrennt sehen kann. Das eine ist ohne das andere nicht komplett und so ist es wichtig ihn von Anfang an als solchen Künstler wahrzunehmen. Seine erstes Album ULTRAMARINE veröffentlichte er 2021 unter seinem eigenen Imprint EEVILTWINN. Bei diesen ersten musikalischen Durchbrüchen hatte er überaus gute Hilfe. Zu seinen Freunden zählen Loyle Carner, Joy Orbison, Leon Vynehal und seine Jugendfreundin Jorja Smith. Zusammen lernten sie die Freiheiten des Stadtlebens kennen und verhalfen Wesley zu neuen Höhen.

Heute besprechen wir sein Secretly Canadian-Debüt GLOW. Ein acht Tracks langes Album, auf das er verständlicherweise sehr stolz ist. Mit Geschick wechselt er Kopfstimme und rappende Bauchstimme um verschiedene Emotionen linear zu vereinen. Wesley erschafft Welten, die auf verschiedenste Weisen interpretiert werden können und Klangwelten, die man als theatral bezeichnen kann.

GLOW beginnt mit dem Gleichnamigen Song und dadurch mit warmen Synthies, die wie tanzende Lichter einen verspielten, aber langsamen Start bieten. Auf den Beat Drop folgt sein sanfter, aber pointierter Flow. Es folgt der vielschichtige Track MONSOON. Die vielen Nuancen des Tracks wirken freundlich und haben einen wunderbaren Flow. Der Ohrwurmcharakter ist unbestreitbar. SUGAR DIVE ist der einzige Track des Albums mit Feature. Der koreanische Künstler DEAN komplementiert den Neo-Soul Track mit warmer Stimme. Etwas ruhiger und melancholischer wird es auf I JUST KNOW HIGHS und spooky wird es mit COLD SUMMER. Schräge Streicher und hölzerne Synthies geben dem Track eine geheimnisvolle Note. Düster anrollende Drums werden von seiner tiefen Bauchstimme vervollständigt. Übrigens wurde das beeindruckende, kryptische Musikvideo zu dem Track in Kasachstan gedreht. Auch HIATUS überzeugt mit psychedelischem Sound, bietet aber einen schnelleren Beat und zentriert stärker Wesleys Kopfstimme. Mit LIGHT LIGHT geht das Album zu Ende. Der stöckelnde Trap-Beat wirkt gleichzeitig schleppend und leicht.

Wesely Josephs Musik ist vielseitig und harmonisch. Bisher haben schon vier Tracks beeindruckende Musikvideos, in denen seine Ideen von der renommierten Produktionsfirma Stink umgesetzt werden. Gefühlvoller Future-Pop, psychedelischer Trap, flowiger Rap und souliger Gesang vereinen sich und machen GLOW zu einem beeindruckenden Album und Wesley Joseph schon jetzt zu einem Visionär.

Wesley Joseph – GLOW
VÖ: 17. Februar 2023 (digital) / 24. März 2023 (physisch), Secretly Canadian
www.wesley-joseph.com
www.instagram.com/wesleyjoseph__

YouTube video

Lea Kleisinger

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