DJANGO UNCHAINED – Filmkritik

Ich bin neugierig, was Sie neugierig macht

(Django – Django Unchained)

Quentin Tarantino, die Rampensau Hollywoods ist zurück. Und welches Thema hat sein Film dieses Mal? Sklaverei. Irgendwie auch logisch, hat er doch Gangster-, Kung Fu-, Trash- und Kriegsstreifen mit seinen letzten Filmen abgehackt. ‘Django Unchained‘ ist der Titel des Films und wie eigentlich bei jedem Tarantino, gab es davor mal wieder kräftigen Medienrummel – zu gewalttätig, aus dem historischen Kontext gerissen und von dem häufigen Vorkommen des bösen N-Wortes wollen wir gar nicht erst anfangen. Aber da Tarantino zur modernen Popkultur gehört, wie Facebook und Gangnam Style, hat es dem Erfolg des Films keinen Abbruch getan.

Zahnarzt und Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) braucht Hilfe bei einem neuen Auftrag. Er soll die Brittle Brothers töten. Zu diesem Zweck befreit er den Sklaven Django (Jamie Foxx), da dieser ihm bei der Suche nach den Brüdern helfen kann. Der Deal zwischen Schultz und Django sieht vor, dass der Sklave danach ein freier Mann ist. Die Jagd auf die Brüder ist erfolgreich und Schultz kann sie mit Djangos Hilfe töten. Im Laufe der Jagd kommen sich aber Kopfgeldjäger und Sklave näher und entwickeln eine Freundschaft. Der Deal verändert sich – Django soll Schultz über den Winter weiter als Kopfgeldjäger unterstützen und dafür hilft Schulz ihm seine Frau Broomhilda wieder zu finden. Diese wurde an Calvin Candie (Leonard DiCaprio) verkauft und arbeitet auf dessen Plantage „Candyland“. Schultz und Django müssen sich jedoch einen Plan ausdenken, da Candie nicht jedem X-Beliebigen sein Gehör schenkt. Vor allem nicht, wenn es nur um den Verkauf einer einfachen Sklavin geht.

‘Django Unchained‘ ist ein typischer Tarantino. Munter zitiert er dieses Mal aus den klassischen Western-Geschichten, den alten Django-Filmen und macht auch musikalisch immer mal wieder Anspielungen auf die alten Sergio Leone Filme. Das ist im ersten Teil auch sehr ansprechend und macht großen Spaß. Christoph Waltz brilliert in seiner Rolle als Dr. King Schultz und hilft massgeblich dabei, dass dieser erste Teil unterhaltsam und kurzweilig ist. Dann kommt aber ein Problem, welches sich schon in den letzten Filmen von Tarantino herauskristallisiert hat – er findet kein Ende. Zu lange werden die Erzählstränge, es wird sich wiederholt und wiederholt, um eigentlich nur auf ein vollkommen übertriebenes Ende hinzuarbeiten. ‘Django Unchained‘ ist also ein zweigleisiges Schwert, welches mit Vorsicht zu genießen ist. Aber Tarantino-Fans werden natürlich wie immer vollkommen auf ihre Kosten kommen, da der typische Stil des Regisseurs von Anfang bis Ende durchgezogen wird.

Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Kerry Washington, Samuel L. Jackson
DVD-VÖ:  23. Mai 2013, Sony Pictures Home Entertainment

httpvh://www.youtube.com/watch?v=Ktvdmd8Dt30

Tobias

Tobias ist 31, Schwabe aus Überzeugung, trägt aus Prinzip keine kurzen Hosen. Liebt Musik, Bücher, Filme und Schnitzel.

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