ARTHUR BEATRICE – KEEPING THE PEACE

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Taking for granted every time
Giving up everything to start me breathing
There is no name for that resolve
There is no name for love that’s anything but needing
Keep this little thing in mind
You’re all devotion in your way of thinking
What a way to spend your time
What a way to give me all you could be keeping

(Real Life – Arthur Beatrice)

Mit ‘Keeping The Peace‘, stellen sich Arthur Beatrice selbst auf die Probe. Denn bisher wurde ihr Sound durch die Stimmen von Ella Girardot und Orlando Leopart geprägt. Doch ab sofort bildet Girardot allein die gesangliche Front, auch wenn sie sich erst daran gewöhnen musste, so ganz allein im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.

Allen Liebhabern sei an dieser Stelle gesagt, dass sämtliche Skepsis nun abgelegt werden kann. Die Band hat bei ihrem Zweitwerk nichts von ihrem Stil eingebüßt, vielmehr fragt man sich, wie denn neben Girardots Präsenz und der wuchtigen Instrumentalisierung noch jemand Platz haben konnte. Eigentlich ist die Platte nämlich randvoll. Bestückt mit Streichern, Chören, Elektronik und der glasklaren, im Mittelpunkt stehenden Stimme Ellas ist das schon einiges, was man auf die Ohren bekommt. Die Band verwebt diese ganzen Elemente zu einem spannenden Pop-Gewebe, das sich gerne in Himmelhöhen schraubt.

Bereits der Opener ‘Real Life‘ kündigt an, was sich im Laufe des Albums bestätigt: Es wird episch. Spätestens als der Chor des Refrains einsetzt wird einem klar, dass hier geklotzt wird, nicht gekleckert. Mal funktioniert dieser Bombast, ein anders mal wirkt das aber leider auch mal ziemlich überladen. ‘All I Ask‘ und ‘Every Cell‘ mit Ellas nahezu operesken Gesang schießen übers Ziel hinaus und wirken beinahe schwülstig. Aber dann sind auf der Platte Schmuckstücke wie ‘I Don’t Get That Chill‘ und ‘I Left You‘. ‘Worry‘ lässt einem den Raum, den bluesigen Anfang zu genießen und schraubt sich erst zum Schluss in epische Höhen, auf die man sich dann auch viel lieber einlässt, als wenn man direkt überrollt wird.

Arthur Beatrice können viel. Sie müssen nur noch aufhören, es einem ständig krampfhaft beweisen zu wollen. Ihre besten Lieder sind die, bei denen sie sich ein bisschen zurücklehnen und die Musik einfach passieren lassen, ohne dass ein Höhepunkt den nächsten jagt und sich die einzelnen Elemente ständig gegenseitig überbieten. Das hat die Band nämlich gar nicht nötig.

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Arthur Beatrice – Keeping The Peace
VÖ: 27.Mai 2016, Vertigo Berlin
www.online-presence.info
www.facebook.com/arthurbeatrice

Sophia Sailer

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