QUEENS OF THE STONE AGE – Villains


Foto-© Andreas Neumann

If the world exploded behind us
I never noticed if it done
Let nobody dare confine us
I’ll bury anyone who does
But it doesn’t matter now
Just come and love me how
Like the way you used to do..

(Queens Of The Stone Age – The Way You Used To Do)

Queens Of The Stone Age sind eine dieser seltenen Bands, die seit nunmehr über 20 Jahren konstant hochwertige Alben abliefern – doch seien wir mal ehrlich: an die 2003er Kult-Klassiker-LP Songs For The Deaf, das der Band mit seinen unwiderstehlichen Grooves und mit Dave Grohl an den Drums Kultstatus einbrachte, kam dennoch seitdem nicht wirklich eins ihrer Alben heran.

Die letzten beiden Releases, das 2007 veröffentlichte Era Vulgaris und das 2013er …Like Clockwork (das in den USA die Spitze der Charts toppte) zeichneten sich mehr durch eine düstere Rauheit und Wüsten-inspirierte Einsamkeit, als durch tanzbare Zugänglichkeit mit Hitpotential aus – und so löste die Nachricht dass die Band für das neuste Album mit Amy Winehouse– und Bruno Mars-Hitproduzenten Mark Ronson gemeinsame Sache machen würde, erst einmal verwunderte Reaktionen hervor.

Doch denkt man mal länger als eine Sekunde darüber nach, erscheint einem das Ganze dann auch gar nicht so abwegig: QOTSA waren schon immer eine Band, die den Groove einfach im Blut hatte – und wer einmal einer QOTSA Liveshow beigewohnt hat, weiß, dass es sich dabei um eine erstaunlich tanzbare Angelegenheit handelt, die von Frontmann Josh Homme Elvis-gleich kommandiert wird.

Dementsprechend funktioniert Villains tatsächlich ausgezeichnet. Ronson hat den Kaliforniern hier keine seichten Chartstürmer auf den Leib gepresst, aber in der Tat sind der Großeil der Songs erstaunlich eingängig und es wird schnell klar, dass Mastermind Homme sich für das Album vorallem eins vorgenommen hat: das Tanzbein zu schwingen.

So legt Villains mit dem vielsagenden Feet Don´t Fail Me Now direkt ein starkes Tempo vor: auf einen Crescendo-artig anschwellenden Synthie-Beat folgt hier ein zack-groovender Bastard von Song, der ebenso gut auf Songs For The Deaf hätte Platz finden können.

Die erste Single The Way You Used To Do ist ein ebenso ohrwurmiger Kracher, während Domesticated Animals ein psychedelischer Wüstenstampfer ist. Das Tempo ist fast gleichbleibend hoch, mit dem wunderbar träumerisch-nachdenklichen Fortress und dem intensiv-melancholischen Album-Closer Villains Of Circumstance als einzige Verschnaufpausen.

Villains funktioniert vorallem, weil es sich selbst nicht zu ernst nimmt, und es schafft, die Freude, die die Band beim Schreiben und Spielen dieser neuen Songs gehabt haben muss, 1:1 zu übermitteln. Auf Villains klingen QOTSA so jung wie seit Jahrzehnten nicht, aber driften gleichzeitig nie in Belanglosigkeit ab – ein schmaler Grat, den so manche alteingesessene Band im Wahn der Selbst-Neu-Erfindung schon verfehlt hat. Doch hier kann man nur sagen: Alles richtig gemacht.

Queens Of The Stone Age – Villains
VÖ: 25. August 2017, Matador Records
www.qotsa.com
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