PEREL – Hermetica

Die Zeit, der Raum
Nichts kam zurück

(Alles – Perel)

Man könnte sich an dieser Stelle die Mühe machen und versuchen, das Debüt der Wahlberlinerin Perel zwischen verschiedensten Genreauswüchsen den Elektronischen zu verorten. Oder man lässt es, und hört sich Hermetica einfach an.

Wie #allblackeverything von den Straßen von quietschbunten Sportoutfits verdrängt wird, so bekommt alles was hip ist nun einen ebenso grellen Anstrich. Allerlei weirder Kram wurde in diesem Sinne aus den Wavegrabbelkisten der 80er Jahre von Djs und Djanes gefischt und zu dem heißen Techno und House Shit des Jahres verwurstet. Hier: Alles, Si oder Die Dimension. Ein bisschen düster geht es bei Pms zu – da verwundert ein Blick auf die bunte und quirlig wirkende Künstlerin. Trotz des dunklen Anstrichs ist Hermetica getrieben von einer interessanten Tanzbarkeit, die an manchen Stellen experimentelle Pausen erfährt (Signum Viridi) und in anderen Tracks ihren Höhepunkt findet (Pastarella Al Limoncello).

Perels Debüt ist nach der ein oder anderen EP ein ausgereiftes, rundes Album, das nicht ohne Grund Dixon und DFA, wo sie als erste Deutsche überhaupt veröffentlicht, zu seinen Fans zählt. Wer Bock auf mehr hat, als nur stumpfen Ballertechno, der wird sich freuen.

Perel – Hermetica
VÖ: 20. April 2018, DFA Records
https://soundcloud.com/perel-music
www.facebook.com/perelmusic

Sophia Sailer

Mehr erfahren →