CALL ME BY YOUR NAME – Filmkritik

Wenn du wüsstest, wie wenig ich über die Dinge weiß, auf die es ankommt.

(Elio – Call Me By Your Name)

Es ist Sommer im Jahr 1983 und der 17-jährige Elio (großartig gespielt von Timothée Chalamet) verbringt die Tage im Anwesen seiner Eltern irgendwo in der Nähe von Crema. Die Tage verbringt er mit Lesen, Schwimmen und seiner Musik. Inmitten seiner tagtäglichen Langeweile taucht der 24-jährige amerikanische Doktorand Oliver auf, der Elio Vater für sechs Wochen bei seinen Forschungsarbeiten assistieren soll. Oliver bringt das Leben von Elio ordentlich durcheinander und es soll der Sommer ihres Lebens werden.

Die Adaption des gleichnamigen Romans Call My By Your Name von André Aciman ist ein schwelgerisches Drama, das die Liebe zweier jungen Männer in den Mittelpunkt stellt und dabei nur so vor Poesie strotz. Vor der italienischen Kulisse kochen im Sommer die Gefühle hoch, während sich die beiden Protagonisten in Regisseur Luca Guadagninos Film zaghaft näher kommen bis alle Hemmungen fallen. Doch ihre Liebe hat ein Ablaufdatum und das Drama ist vorprogrammiert.

Der Film sprudelt nur so über voller Witz und unausgesprochener Gefühle, während im Hintergrund Sufjan Stevens Musik all die Wehmut und die bildhafte Schönheit der Kulisse und der Handlung umschmeichelt. Während sich Elio und Oliver anstatt über ihre Emotionen zu reden, lieber körperlich nah sind und sich gegenseitig bei ihren Namen nennen, versuchen die Figuren um sie herum diese in Worte zu fassen. Zuerst Marzia, die schon vorher wusste, dass sie von Elio verletzt werden würde, aber ihm verzeiht und trotz seiner Ablehnung ihm ihre Liebe gesteht. Dann fasst sich Elios Vater ein Herz und gibt ihm zu verstehen, dass er nichts falsch gemacht hat und er ihn versteht, wie vielleicht kein anderer.

Call Me By Your Name ist vielleicht keine ganz große Geschichte, doch der Film zeigt eine Romanze, die wahrhaftig und berührend ist. Dank dem großartigen Cast und der gefühlvollen Herangehensweise, gehört der Film jetzt schon zu den schwelgerischsten und besten Dramen des Jahres und ist perfekt zum sommerlichen Fernweh! Unbedingt anschauen!

Call Me By Your Name (2017 ITA, FRA, USA, BRA)
Regie: Luca Guadagnino
Darsteller: Timothée Chalamet, Armie Hammer, Michael Stuhlbarg, Amira Casar, Esther Barrel
Heimkino-VÖ: 5. Juli 2018, Sony Pictures Home Entertainment

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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