ROBYN – Honey


Foto-© Mark Peckmezian

Es ist wohl eines der Comebacks des Jahres: Robyn hat endlich nach 8 Jahren Abwesenheit ein neues Album am Start. Auf Honey mischt sie satten Elektropop-Sounds wieder ihr Markenzeichen aus sanfter Zerbrechlichkeit bei. Nach der Hit-Platte Body Talk (man denke an unvergessliche Hits wie Dancing On My Own) war es lange ruhig gewesen um die Schwedin. Auf Twitter haben Fans sogar eine Petition gestartet, um endlich wieder neue Musik zu hören. Doch Robyn hat sich Zeit gelassen. Honey ist überraschenderweise kein neues Dancefloor-Werk, sondern geht es viel langsamer an.

Im Gegensatz zur letzten Platte bietet Honey nicht durchgehend Hits. Vielmehr experimentiert die Sängerin mit eher minimalistischen Klängen, die von House und Trance inspiriert sind. Baby Forgive Me ist ein sehr entschleunigter Track, der gut in einer gemütlichen Lounge gespielt werden kann. Because It’s in the Music zelebriert die Emotionen, die Musik auslösen kann: “Yeah, we were dancing to it, I’m right back in that moment, and it makes me want to cry.” Robyn zeigt, dass Traurigkeit auch etwas Schönes haben kann. Between the Lines mixt House mit groovigen Rhythmen – Clubmusik für eher kleinere Locations. Ein paar Pop-Banger dürfen trotzdem nicht fehlen. Die Vorab-Single Missing U erinnert an die schöne Zerbrechlichkeit von Dancing On My Own und zeigt Robyns ganzes Können: “There’s this empty space you left behind, now you’re not here with me.” Und dazu dröhnen die Synthies. Der Titeltrack Honey ist ein provokanter und Beat-lastiger Track, der dennoch nie das gemütliche Tempo verlässt. Als Ohrwurm nistet er sich so oder so schnell ein. Der letzte Song Ever Again probiert sich mit coolem Funk. Hier gewinnt die Sängerin Oberhand über ihre Verletzlichkeit. “Never gonna be brokenhearted, ever again,” singt sie bestimmt.

Honey ist wieder einmal ein gelungenes Pop-Werk, auf dem Robyn so schön über ihr inneres Gefühlsleben singt. Zwar ist es wider Erwarten im Gesamten kein Dancefloor-Breaker geworden, doch das ist eh nicht nötig. Robyn hat lange gefehlt in der Pop-Welt und endlich gibt es wieder Musik, die voll und ganz berührt.

Robyn – Honey
VÖ: 26. Oktober 2018, Embassy of Music
www.robyn.com
www.facebook.com/robyn