박혜진 PARK HYE JIN – Before I Die


Foto-© Dan Medhurst

Lеt’s sing, sing
Let’s dance, dance, dance, dance.
Close your eyes, you hold my hand
You can feel it even if you can’t see it
Close your eyes, you hold my hand
You can feel it even if you can’t see it.
I sing on sad days
I sing on sad days
I sing on sad days
I sing on sad days
Sad days, sad days.

(박혜진 Park Hye Jin – Let´s Sing Let´s Dance)

박 Park (Nachname) 혜진 Hye Jin (Vorname) ist 26 Jahre alt und wohnt mittlerweile in LA. Auch Melbourne und London haben der in Seoul geborenen Künstlerin schon als Wohnort gedient. Park rappt, mixt und produziert selbst und ist seit ihrer EP IF U WANT IT aus 2018 zurecht in aller Munde. Auch wenn sie sich nicht gerne von dem Begriff K-House einschränken lässt, sind ihre verträumten koreanischen Lyrics ihre Wohlfühlzone. Denn keine Sprache, so Park, kann so recht als gute Übersetzung für ihre gefühlvolle Muttersprache dienen. Die 2020 erschienene EP How can I verzauberte mit leichtfüßigen Drums und schwebenden Synths. Mit Before I Die veröffentlich sie jetzt ihr 15 Track langes Debütalbum. Unverkennbar verbindet Park minimal House, Downtempo und Hip-Hop miteinander wobei man sie am ehesten mit Yaeji vergleichen könnte, wenn man denn einen Vergleich sucht.

Von der lockeren, mühelosen Rhythmik der ersten EPs scheint sich Park etwas entfernt zu haben. Before I Die ist das Resultat einer sehr ereignisreichen Zeit für die Newcomerin. Vermehrt arbeitet sie mit anspruchsvollen, holprigen Hip-Hop Beats, zu denen sie beinahe beschwörend rappt. Das Album beginnt jedoch mit dem fröhlichen, tanzbaren Track Let´s Sing Let´s Dance, der in den schwerfälligeren Song I Need You übergeht und von einer verborgenen melancholischen Klaviermelodie lebt. Regenplätschern leitet Good Morning Good Night ein und geht in verträumte Gitarrenklänge über. Me Trust Me klingt nach einem hypnotisierenden Interlude, das mit experimentellen Vocals endet. Klavier und klackernde Drums machen aus Where Did I Go ein Highlight des Albums. Der Track Never Give Up beweist den großen Einfluss von Underground-Rap in Parks musikalischer Entwicklung. Selbstsicher und von vehementerem Tech-House geprägt schreitet das Album mit Watchu Doin Later und Hey, Hey, Hey voran. Wobei Sex With Me wohl jeden Technobunker zum Jubeln bringen wird. Mit I just wanne be happy wählt sie einen sanfteren Abschluss für ihr Debütalbum.

Auch wenn Park noch nicht an ihr Jetset-Leben gewöhnt ist, so findet sie immer wieder Genugtuung in ihren Liveauftritten und ist fasziniert von all den glücklich tanzenden Menschen aus der ganzen Welt. Die repetitiven Vocals und die geschickten Beats ihres neuen Albums werden ihr eine etwas individuellere Fangemeinde beschaffen, denn einen leichten Hörgenuss zu schaffen war bestimmt nicht ihr Ziel mit Before I Die.

박혜진 Park Hye Jin – Before I Die
VÖ: 10. September 2021, Ninja Tune
https://parkhyejin.bandcamp.com
www.facebook.com/parkhyejinofficial

YouTube video

Lea Kleisinger

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