SCREAM 6 – Filmkritik


Foto-© Paramount Home Entertainment

This isn’t like any other Ghostface.

(Kirby Reed – Scream VI)

Nachdem die Carpenter Schwestern (Melissa Barrera und Jenna Ortega) sowie einige ihrer Freunde in Scream (2022) nur knapp dem Ghostface Killer in Woodsboro entkommen sind, entscheiden sie sich kollektiv der Kleinstadt den Rücken zu kehren und (größtenteils) zum Studieren nach New York zu ziehen. Doch es dauert nicht lange, bis die Schatten ihrer Vergangenheit und ein neuer Killer im bekannten Kostüm sie einholen…

Das Zitat, welches der Review vorangestellt ist, stimmt nur teilweise. Nachdem sich bereits Jason schon einmal nach Manhattan aufgemacht hatte um den Slasher in die Großstadt zu bringen, versucht sich der Meta-Slasher ebenfalls am Big Apple. Das fühlt sich in vielen Szenen auch wirklich sehr frisch an, folgt aber glücklicherweise dann doch dem bewehrten Rezept der nun mehr sechsteiligen Serie. Wie ebenfalls oben zitiert wird die Legacy Cast dieses Mal um Hayden Panettieres Kirby Reed aus Scream IV erweitert. Das freut Veteranen und tut allen anderen nicht weh. Ebenso wie ein fantastischer Cameo von Samara Weaving, bekannt unter anderem aus dem Horror/Comedy-Spielfilmdebüt Ready or Not des Regie-Duos Matt Bettinnelli-Olpin und Tyler Gillett.

Es zeigt sich ganz klar viel Liebe zum Detail, zum Genre und zum Franchise. Denn nachdem im letzten Film die Requels im Fokus des Meta Kommentars standen, sind es dieses Mal die Franchises als Ganzes. Ein Kommentar, der zusammen mit der Spannung in einer U-Bahn Szene voller Ghostface, Jason und Michael Myers Kostüme auf die Spitze getrieben wird. Was dabei besonders heraussticht, ist der noch einmal aufgedrehte Härtegrad der Kills. Waren die Scream-Filme noch nie besonders zimperlich, wird dieses Mal viel Wert darauf gelegt, das Buck Messer in neue Stellen einzuführen und dabei besonders tiefe, klaffende Wunden zu schneiden. Dabei hilft sehr, dass wir eine extrem sympathische Cast, mit vielen bekannten Überlebenden der Vorgängerfilme dabei haben, um die man wirklich Angst hat. Im Fokus natürlich die beiden Schwestern, um den mittlerweile Megastar Jenna Ortega, wobei Horror Geek Mindy (Jasmin Savoy Brown) mit ihren beißenden Kommentaren auf das Geschehen und Filme im allgemeinen allen die Show stiehlt, vor allem wenn man selbst (Horror-)Filmfan ist.

Egal ob als Fan oder nicht, mit Scream VI sollte eigentlicher jeder nicht zu zartbesaitete Zuschauer eine gute Zeit haben. Ob als klassischer Slasher-Date Film zum Kreischen und Kuscheln, als klassischer Crime-Film zum Tuscheln und Rätseln, wer der Killer ist oder als Horror-Geek Fest zur Feier des Genres und Fandoms.

Scream VI (USA 2023)
Regie: Matt Bettinnelli-Olpin, Tyler Gillett
Besetzung: Courteney Cox, Melissa Barrera, Jenna Ortega, Jasmin Savoy Brown, Mason Gooding, Skeet Ulrich
VÖ: 13. Juli 2023, Paramount Home Entertainment

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Malte Triesch

Malte wuchs im idyllischen Lilienthal, direkt an der Grenze zu Bremen, der schönsten Stadt im Norden Deutschlands, auf. Seine frühesten Film-Erinnerungen ist, auf dem Schulhof in der neusten TV Movie alles anzustreichen was gesehen und aufgenommen werden muss. Da die Auswahl an Horrorfilmen hier doch recht be- oder zumindest stark geschnitten war entdeckte er Videotheken für sich bzw. seine Mutter, da man diese ja erst ab 18 betreten durfte. Wenn er nicht gerade Filmreviews schreibt ist er wahrscheinlich im (Heim-)Kino oder vor dem Mikrophon für den OV Sneak Podcasts, SneakyMonday.

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