Foto-© Jan Haller
Two people
Who used be in love
Built a house
Made a home
Got jobs
Had a daughter
A daughter they always wanted
Picture perfect family portrait
There was more than people saw in it
I′m sure you were happy one day
And I was born into that
Young love grew old
Old love grew cold
You stayed together for me
Made me the referee referee referee
(Mina Richman – Referee)
“Ehrlich. Queer. Selbstbestimmt.” Ohne diese drei Begriffe kommt keine aktueller PR-Text zu Mina Richman aus, und man kann ja auch weißgott stolz dazu stehen. Dass die junge Musikerin aus dem Ostwestfälischen etwas Besonderes ist, wird dann sofort mit dem Opener ihres ersten echten Studioalbums mehr als deutlich: Nearly To The End ist ein groovender Soul-Pop-Song, der so spielerisch leicht und zugleich selbstbewusst auf den Spuren großer Sängerinnen wie Amy Winehouse, Brittany Howard (Alabama Shakes), Anna Calvi oder Joan Wasser (Joan As Police Woman) daherkommt, dass man wirklich nur noch staunen kann.
Das insgesamt zehn Lieder umfassende Debütwerk Grown Up macht auch anschließend keine Gefangenen – die in Berlin geborene Deutsch-Iranerin (Richman ist ein Künstlername) haut alles raus, was an Talent da ist, also eine ganze Menge. Musikalisch pendelt die Platte zwischen fingerschnippendem Sixties-Soul (Referee), Reggae (Something To Rely On), Folkpop (der Solidaritäts-Song Baba Said für die Frauen im Iran), Balkan-Swing (Song Of Consent) und der Piano-Ballade The Woman I Am Now, die passenderweise als Beschreibung der eigenen Gegenwart ans Ende gesetzt wurde. Eine Fortsetzung von Minas Lebensweg via Songs folgt dann hoffentlich bald.
Das stilistische Alles ist möglich-Prinzip von Grown Up hat sie in einem ausführlichen Interview so beschrieben: “Gerade auch wegen des Titels des Albums, der ja alle Aspekte des Erwachsen-Werdens, des Frau-Werdens und des Mensch-Werdens anspricht, dachte ich mir, dass es doch nicht einheitlich klingen müsse – denn das ist ja auch kein einheitlicher Prozess.” Zumal “wir ja auch kein Label haben, das sagt, dass alles nach Chart-Musik klingen müsse. Das ist die kreative Freiheit, die wir haben.” Daher klingt dieses Debüt, bei aller Zugänglichkeit der einzelnen Lieder, schön klischeefrei und unangekränkelt von übertriebenen kommerziellen Erwartungen.
Das Sahnehäubchen auf einer top-professionellen Albumproduktion (Tobias Siebert) ist letztlich die kraftvolle Stimme der 25-jährigen Richman, die völlig zu Recht schon mit ihrer ersten EP Jaywalker von 2022 als beste Newcomerin für den PopNRW-Preis nominiert wurde. “Ich habe super viel selbst gesungen – immer versucht, alle Songs von Pink auswendig zu lernen, und habe damit auch meine Stimme trainiert”, erzählt sie im Interview. “Dann habe ich mal einen Song von Adele in der Küche gesungen und meine Mutter meinte: Oh das ist gar nicht so schlecht. Wie wäre es mal mit Gesangsunterricht?.”
Zu Minas längst unüberhörbaren vokalen Qualitäten kommt ein Händchen für gute Texte, die auch sehr persönliche, feministische Themen nicht scheuen. Macht zusammengenommen ein richtig starkes Einstiegsalbum.
Mina Richman – Grown Up
VÖ: 15. März 2024, Ladies&Ladys
www.minarichman.de
www.facebook.com/mina.richman.music
Mina Richman Tour:
13.03.24 Oberhausen, Gdanska supporting LIN
15.03.24 Jever, LOK Kulturzentrum
16.03.24 Freepsum, Kultur-Gulfhof
18.03.24 Aachen, Domkeller
19.03.24 Stuttgart, Café Galao
20.03.24 Ulm, Gold Club
21.03.24 Donaueschingen, KuBa Kulturbahnhof
22.03.24 München, Milla Club
23.03.24 Karlsruhe, NUN Kulturraum
24.03.24 Offenbach, Hafen 2
26.03.24 Bremen, Lagerhaus
27.03.24 Hamburg, Knust | präsentiert von Ahoy Radio und Szene Hamburg
03.04.24 Leipzig, Horns Erben
04.04.24 Berlin, Berghain Kantine | präsentiert von FluxFM
05.04.24 Göttingen, Nörgelbuff
06.04.24 Kassel, Kulturzentrum Schlachthof
12.04.24 Köln, King Georg
18.04.24 Düsseldorf, FFT
19.04.24 Essen, Grend + Stina Holmquist
20.04.24 Recklinghausen, Altstadtschmiede
22.04.24 Münster, Pension Schmidt
26.04.24 Bielefeld, Forum | Ticketlink tba
24.05.24 Gelsenkirchen, Wohnzimmer GE
25.05.24 Köln, BRITNEY X Festival
01.06.24 Rotenburg (Wümme), HeimatGenuss
06.06.24 Jüterbog / Niedergörsdorf, Wurzelfestival
15.06.24 Osnabrück, Fairytale Festival
21.-23.06.24 Duisburg, Traumzeit Festival (Tag TBA)
18.07.24 Düsseldorf, asphalt Festival
03.08.24 Raversbeuren, Lott Festival
09.08.24 Ueckermünde, Musik & Stille Festival
10.08.24 Ueckermünde, Musik & Stille Festival
24.08.24 Hamminkeln, Cheesecake Festival
07.09.24 Oerlinghausen, Soziokulturelles Zentrum KNUP
25.10.24 Lüneburg, Spätcafé im Glockenhof
