OLIVIA DEAN – The Art of Loving


Foto-© Universal Music

The more you look, the more you find
It’s all around you all the time
Catches your eye, you blink and then it’s gone
Brings out the worst, brings out the best
I know it’s somewhere in my chest
I guess it’s been inside me all along

(Olivia Dean – I’ve Seen It)

Mit The Art of Loving veröffentlicht Olivia Dean ihr zweites Album – und legt damit den Nachfolger zu Messy (2023) vor, dem Debüt, das ihr einen Platz in der ersten Reihe britischer Neo-Soul- und Pop-Stimmen verschaffte. Die in London geborene Musikerin, die bereits für den BRIT Award und den Mercury Prize nominiert war, widmet sich auf ihrem neuen Werk den Facetten der Liebe: romantisch, platonisch, selbstbezogen und all das dazwischen.

Das Album beginnt mit dem gleichnamigen Intro The Art of Loving, einem gerade einmal 40 Sekunden langen, traumhaften Auftakt. Leichte 60er-Jahre-Streicher und eine schwebende Soul-Atmosphäre eröffnen die Platte mit einer zarten Geste, die eher wie ein Film-Soundtrack als ein klassischer Song wirkt.

Mit Nice To Each Other setzt Dean einen lebensfrohen Akzent: Achtel-Hi-Hat, soulige Backing Vocals und dezente elektronische Einwürfe verleihen dem Stück Leichtigkeit. Auch ein kurzer Instrumental-Break sorgt für Offenheit im Songfluss. Lady Lady greift dieses Prinzip auf, beginnt jedoch reduzierter mit Wurlitzer-Sounds und Shaker, ehe Percussion und vertraktes Schlagzeug hinzukommen. In den Lyrics singt Dean dabei von Veränderung und Aufbruch: “God, I used to love this hair / Now there’s something in the air / Something calling …“

Close Up dagegen markiert ein nachdenkliches Zentrum des Albums. Zurückhaltende Klavierakkorde führen hinein in eine fragile Stimmung, die sich nach einer Minute mit warmen Bläsern und hoffnungsvollen Melodien öffnet. Der Song stellt die Unklarheiten einer Beziehung ins Zentrum: “I can’t tell if you need me or want me all that much …“

Ein Höhepunkt ist Man I Need, die dritte Vorabsingle, deren Synthesizer-Akkorde einen leichten 80er-Pop-Schimmer erzeugen. Dean selbst beschreibt den Song als “direkt, sexy, macht Spaß“ – und tatsächlich funktioniert er als tanzbarer Popsong, ohne die Soul-Wärme ihrer Stimme zu verlieren. Das abschließende I’ve Seen It zieht die Fäden zusammen: getragene Gitarrenklänge, ein fast meditatives Tempo und die Erkenntnis, dass das, was man sucht, vielleicht schon immer im eigenen Herzen verborgen war.

Mit The Art of Loving gelingt Olivia Dean ein intimes, aber zugleich vielseitiges Album, das ihre Stärke als Geschichtenerzählerin bestätigt – und den nächsten logischen Schritt in ihrer noch jungen Karriere markiert.

Olivia Dean – The Art Of Loving
VÖ: 26. September 2025, Capitol Records
www.oliviadean.de
www.facebook.com/oliviadeanmusic

YouTube Video

Robert Heitmann

Mehr erfahren →