SPLICE – Das Genexperiment – Filmkritik

Wir sind Bio-Chemiker, wir bekommen das hin!

(Clive – Splice)

Genexperimente – vermeintlicher Heilsbringer und Ausgangspunkt von Diskussionen inwieweit der Mensch Gott spielen darf. Als das Forscher-Paar Clive und Elsa, nach der erfolgreichen Züchtung eines Tier-Hybriden, von ihren Geldgebern angewiesen werden ihre Versuche einzustellen und stattdessen das Heilenzym zu isolieren, sind sie wir vor den Kopf gestoßen. Vielmehr wollen die beiden die Versuche weiterführen und die DNA des Hybriden mit menschlicher DNA verbinden. Ein bisschen Ego-Futter, ein bisschen Forschungsdrang, setzen sie sich also über die Vorgaben hinweg und führen ihre Experimente heimlich weiter. Erst nur um sich zu beweisen, dass sie es könnten, doch schon bald gibt es kein Zurück mehr – sie haben ein menschenähnliches Wesen erzeugt, was weitreichende Veränderungen in ihrer beider Leben hervorrufen soll: Die ansonsten streng rational denkende Elsa entwickelt Muttergefühle für das Wesen, das sie “Dren” nennt, während Clive nur untätig zusehen kann, wie ihnen das ganze Experiment entgleitet. Denn Dren entwickelt unerwartete Fähigkeiten, die schon bald nicht nur die Karriere der beiden sondern auch ihre Leben bedrohen wird.

Regisseur Vincenzo Natali machte zum ersten Mal mit seinem Kult-Horror-Film “Cube” auf sich aufmerksam, um danach wieder etwas in der Versenkung zu verschwinden. “Cypher” konnte zwar dank eines interessanten visuellen Konzepts gefallen, hatte aber wie Natalis Debütfilm einige Schwächen, hauptsächlich bezüglich der Qualität der Effekte und des Schauspielermaterials. Schwächen, die bei seinem neusten Film “Splice” vermieden wurden. Am prägnantesten ist sicherlich, dass man mit Adrien Brody und Sarah Polley zwei Charakterdarsteller fand, die sich als ideale Besetzung für das Forscherpaar herausstellt. Und auch ansonsten verschwindet der B-Movie-Look der Vorgänger. Hier hat es sich offensichtlich gelohnt das Projekt, das eigentlich als direkter Nachfolger nach “Cube” (1997) geplant war, zurückzustellen und zu warten bis die Technik zur Erstellung der Effekte weiter ausgereift waren bzw. man mehr Budget dafür vorhanden hatte. “Splice” gefällt als das was er ist: Ein sehr ambitionierter Thriller, spannend, mit guter Geschichte und einem leider etwas schwachem Ende.

Splice (CAN 2009)
Regie: Vincenzo Natali
Darsteller: Adrien Brody, Sarah Polley, Delphine Chanéac, Brandon McGibbon, David Hewlett
DVD-VÖ: 3. Dezember 2010, Universum Film GmbH

httpvh://www.youtube.com/watch?v=F1O_Jyok2rI

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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