WASSER FÜR DIE ELEFANTEN – Filmkritik

„Willkommen in der spektakulärsten Show der Welt.”

(August Rosenbluth – Wasser für die Elefanten)

Dass der Zuschauer nicht unbedingt die spektakulärste Show der Welt erwarten wird, wenn er sich ‘Wasser für die Elefanten’ ansehen möchte, verschuldet vielleicht schon das Filmplakat. So schnulzig, wie das gemacht ist, erwartet man erst einmal nichts, außer einer kitschigen Lovestory. Mehr verspricht dagegen der Trailer, der die Neugier auf den Film schon eher weckt. Das Problem mit Trailern ist aber leider allzu oft, dass sie sich die Rosinen herauspicken und zusammenschneiden. So auch hier. Denn leider hat der Film tatsächlich nicht mehr zu bieten als das Plakat vermuten lässt.

Er zeigt die Geschichte eines jungen, polnischen Einwanderers mitten in der Wirtschaftskrise der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, dem seine Eltern trotz aller Umstände ein Tiermedizinstudium ermöglichen. Tragischerweise sterben seine Eltern bei einem Autounfall am Tag seiner Abschlussprüfung, wodurch er alles verliert. Rat- und hilflos macht sich Jacob Jankowski (Robert Pattinson) auf den Weg und die Suche nach Arbeit. Dabei wird sein Weg von einem Zirkus gekreuzt in dem die schöne Kunstreiterin Marlena (Reese Witherspoon) die Hauptattraktion ist und deren Lieblingspferd ausgerechnet lahmt, was Jacob die Chance verschafft sich dem Zirkus als eigener Tierarzt anzuschließen. Er freundet sich mir Marlena und ihrem Mann und Zirkusdirektor August Rosenbluth (Christoph Waltz) an und gewinnt deren Vertrauen. Es kommt wie es kommen muss: Jacob und Marlena verlieben sich, da sie eine große Liebe zu den Tieren verbindet. Leider entpuppt sich August als nicht so großer Tier- und Menschen-Freund, dafür als umso jähzorniger und eifersüchtiger, wodurch die junge Liebe und das Leben der beiden bedroht wird. Trotz aller Schwierigkeiten gibt es aber ein Happy End.

Fast schon erschreckend ist wie wenig der Film aus seiner Möglichkeiten macht, womit vor allem die wunderbare Kulisse des Zirkus der 30er Jahre gemeint ist. Er spielt nicht im Geringsten mit den illusionistischen Möglichkeiten seines Hintergrundes, der eigentlich wie geschaffen ist für den aus dem Musikvideobereich kommenden Regisseur Francis Lawrence (‘I am Legend‘, ‘Constantine’). Stattdessen wird nur ständig darüber geredet, dass es um Illusionen geht.
Noch trauriger ist allerdings die Leistung von Robert Pattinson, der wirklich nur über einen Gesichtsausdruck zu verfügen scheint. Vielleicht ist das Grund, warum er im Laufe der Geschichte so oft verprügelt wird: so gibt es wenigstens Veränderung in seinem Gesicht. Reese Witherspoon hatte auch schon bessere Momente. Christoph Waltz hingegen ist die Rolle des Fieslings wie auf den Leib geschrieben. Das überrascht aber auch wenig nach Inglourious Bastards. Insgesamt enttäuschend.

2von56

Water for Elephants (USA 2011)
Regie: Francis Lawrence
Kinostart: 28.04.2011
Darsteller: Reese Witherspoon, Christoph Waltz, Robert Pattinson
Im Kino ab dem 28. April 2011, 20th Century Fox

httpvh://www.youtube.com/watch?v=yL1vFXigQcQ