MISFITS – Staffel 1 – Kritik

Wir sind jung, wir sollten uns unbedingt amüsieren, saufen, schlecht benehmen und uns das Hirn rausvögeln. Wir sind geboren um Party zu machen, so sieht’s aus! OK, ein paar von uns gehen an einer Überdosis drauf oder flippen total aus. Aber wie Charles Darwin schon gesagt hat: Du kannst kein Omelett braten, ohne ein paar Eier zu zerschlagen. Und genau darum geht’s doch: Wir müssen Eier zeigen. Und was ich damit meine, dass könnt ihr euch höchstwahrscheinlich denken. Wenn ihr euch doch nur sehen könntet, das bricht einem das Herz, ihr mit euren Spasti-Strickjacken! Wir hatten alle Chancen, wir durften immer und immer öfter Scheiße bauen als jede Generation vor uns! Wir waren unschlagbar! Wir sind das Assi-Pack! Ich bin ein Assi! Und ich habe vor das durchzuziehen bis ich Ende 20 bin, vielleicht sogar bis Anfang 30 und ich würde eher meine Mutter ficken, ehe ich mir das von dir oder sonst irgendjemand wegnehmen lassen würde!

(Nathan – Misfits)

Nachdem man bisher eigentlich zumeist gewohnt war, dass alles Schlechte oder zumindest Verwunderliche nur dem amerikanischen Kontinent passiert, legt die britische Filmindustrie mittlerweile nach: Zuerst befielen Zombies (‘28 Days Later‘, ‘Shaun Of The Dead‘) das britische Empire, dann suchten sich gar Aliens Süd-London (‘Attack the Block‘) als Standort für ihre Invasion aus und nun sorgt auch noch ein mysteriöses Unwetter dafür, dass eine handvoll jugendlicher Straftäter mit Superkräften ausgestattet wird – so zumindest ist das Szenario der ersten ‘Misfits‘-Staffel.

Es ist ein Tag wie jeder anderer in Wertham, einem Vorort von London. Bis ein Sturm die Ruhe über dem städtischen Sozialarbeiter-Zentrum vertreibt und den fünf jugendlichen Straftätern, die dabei waren ihre Sozialstunden abzuarbeiten, Superkräfte verleiht. Zuerst ungläubig erforscht der bunt zusammengewürfelte Haufen ihre mehr oder weniger nützlichen neuen Features. So kann sich Simon unsichtbar machen, Kelly die Gedanken anderer lesen, Curtis die Zeit zurückdrehen und Alisha mit einer Berührung dafür sorgen, dass ihr jeder verfällt. Nur Nathan scheint leer ausgegangen zu sein – im Gegenteil zum Betreuer der Gruppe, dem seine neu gewonnene Macht allerdings zu Kopf gestiegen scheint, weshalb sich die Fünf notgedrungen von ihm entledigen müssen. Doch nicht nur sie haben sich während dem Sturm verändert…und überhaupt tun sich immer mehr Probleme für sie auf!

In ‘Misfits’ müssen fünf Außenseiter, die sich gegenseitig so gar nicht abhaben können und von denen jeder so seinen Tick hat, an einem Strang ziehen und damit klar kommen, dass sie übernatürliche Fähigkeiten haben – mit großer Macht, kommt große Verantwortung und so weiter. Dabei bleibt die Serie angenehm britisch und wartet nicht mit den üblichen Saubermann-Verdächtigen auf, nicht ohne jedoch hier und da vielleicht doch auch etwas zu dick aufzutragen. Aber was soll’s, gerade solche Ecken und Kanten sorgen dann vielleicht ja doch dafür, dass man sich gerade auch gerne an die Serie erinnert. Schnell vergessen sollte man dagegen allerdings die deutsche Synchronisation…

Misfits – Season 1 (UK 2009)
Regie: Tom Green, Tom Harper
Darsteller: Lauren Socha, Nathan Stewart-Jarrett, Iwan Rheon, Antonia Thomas, Robert Sheehan, Joseph Gilgun
DVD-VÖ: 24. Februar 2012, Polyband
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren

httpvh://www.youtube.com/watch?v=ud8AJDaAW7c

Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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