BOB MOSES – Days Gone By

Bob Moses - Days Gone CD-Kritik

You see it all in black and white
It’s out of mind and out of sight
But everything will only stay the same
If we won’t talk about it
And we won’t talk about it

(Bob Moses – Talk)

Seit Jahren gibt es immer mehr Acts, die sich gezielt zwischen Plattentellern und Rock-Gitarren in Sub Genres eingliedern. Bob Moses machen genau das in dem sie, so Jimmy Vallance selbst, die Praxis eines DJs und einer Rockband kombinieren. Keine Frage, ihr Debut-Album ‘Days Gone By‘, das am 18. September erscheint, ist elektronische Musik. Doch die immer wieder auftauchenden Gitarren Riffs und die Live Vocals sorgen dafür, dass die zwei Kanadier, die sich schon seit der High School kennen, nicht nur für die Afterhour im Technoclub tauglich sind.

Like It Or Not‘ lässt mit einem Piano und Vocal Intro zunächst die Richtung des Albums sehr offen, schwingt aber dann deutlich in einen House Beat um, der immer wieder von melodiösem Gesang und den immer wiederkehrenden Piano Akkorden untermalt wird. Bei ‘Talk‘ wird viel mit Ambience Effekten gearbeitet und mit einem dumpfen Bass und den Bob Moses kennzeichnenden, kurzen aber aussagekräftigen Textphrasen ein Track geschaffen, der jetzt klar zeigt wie Bob Moses funktioniert. Bei ‘Befor I Fall‘ kommt dann so richtig die Gitarre zum Einsatz. Ein verzerrtes Motiv, dass man sich wirklich auch bei der Lieblings-Rockband vorstellen kann. Dazu ein Beat, der sehr nach Hip Hop klingt und eine voll ausgearbeitete Vocals Stimme. Guter Song. ‘Too Much Is Never Enough‘ lebt wieder von einem feinen House Beat und ein paar Piano Akkorden. Der Deep-House Fan wird es mögen und auch die Gitarre hat hier wieder ihren Einsatz, die mit den Vocals dann doch wieder den House Charakter etwas übertönt. ‘Tearing Me Up‘ ist wieder etwas schneller und erinnert mit der Art und Weise des Gesangs wieder mehr an Rockband. Über dem gradlinigen Beat klingt das Ganze dann aber voll und ganz nach eben Bob Moses. ‘Keeping Me Alive‘ kann man sich am wenigsten in einem Club vorstellen. Hier klingt das Ganze eher nach Band zwischen Synth Rock und Synthie Pop. Der Beat bei ‘Nothing At All‘ geht dann wieder vorwärts auch wenn er mit dem Gesang auch nicht wirklich Club tauglich ist, dafür aber im Refrain ein guter Track zum Mitsingen. ‘Days Gone By‘ als würdiger Albumtitel macht Bock auf Tanzen und die nächste gute Party im Lieblingsschuppen. Ein immer wieder kehrender Vocal Part und ein deeper Beat mit Schnick Schnack ist auf jeden Fall ein Muss für jeden Deep-House Fan. Anschließend wird es mit ‘Writing On The Wall‘ wieder ruhiger. Da ist ein Song gelungen, der mit schöner Melodie und instrumentaler Begleitung, sowie viel Effekt und Hintergrundsound zeigt, dass Bob Moses sehr flexibel und nicht festgefahren ist. Die letzten drei Tracks ‘Touch And Go‘, ‘She Don’t Mind‘ und ‘Here We Are‘ fassen dann nochmal alles zusammen. Sehr angenehm tanzbare House Beats, viel Effekt, eine klare Stimme mit viel Melodie, solides Songwriting und zu guter Letzt und ganz wichtig: Ein eigener Mix aus dem Ganzen, der so noch nicht da gewesen ist.

‘Days Gone By’ befriedigt weder den echten House Fan und erst Recht nicht den Indierocker. Aber wenn man sich darauf einlässt, dann kann man sich in etwas neues verlieben, bei dem man sich fragt, warum es so vorher noch nicht da gewesen ist und was trotzdem nicht allzu sehr überrascht. Für Abende am See oder die Einstimmung vorm Club sehr geeignet und man kann nur hoffen, dass Bob Moses den Weg so weiter gehen.

4von5

Bob Moses – Days Gone By
VÖ: 18 September 2015, Domino Records
www.bobmosesmusic.com
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Christian Weining

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