YEARS & YEARS – Palo Santo

I’m weighting spirits tonight
And I can’t hear your voice
I got nothing to hide
‘Cause you’re with another boy
And I’m carving the sky
I’m having visions manifesting us in time
So I arrive from the coast
I’ve got three more days
I know you want me the most
Want me in an altered state
I’ve been sleeping with ghosts
And I swallow medication
You should know
Strike a match and whisper my name (burning, burning)
Speak in tongues, bend me ’til I break (running, running)

(Years & Years – Palo Santo)

Die Hype-Band des Sommers 2015 Years & Years meldet sich mit ihrem zweiten Longplayer Palo Santo zurück. Der groovige Elektro-Pop bleibt das Grundrezept des englischen Trios, doch in ein düsteres Gewand verpackt. Das neue Album ist nämlich ein Konzeptalbum, das sich um den von Androiden beherrschten Planeten Palo Santo dreht, auf dem Menschen zur Bespaßung dienen – aha.

Sänger Olly Alexander wurde inspiriert von Spiritualität, Sexualität und Science-Fiction. Schon Opener Sanctify klingt etwas ernster als die Tanzhymnen des Debüts Communion und thematisiert religiöse Dogmen. “Sanctify my body with pain, Sanctify the love that you crave”, singt Alexander zu R’n’B Rhythmen. Hallelujah ist ein typischer Years & Years Groover mit schnellem Tempo und Gesang. “I wanna dance ’til I speed up the healing, get up, show you what I find”, heißt es hier. All For You hat die gleiche Power und erinnert mit seiner Dramatik etwas an Shine vom Debüt. Jedenfalls sehr Ohrwurmverdächtig. Sehr poppig wird es auf If You’re Over Me, das zuweilen eine Spur zu kitschig klingt. Zwischendurch wird es ruhiger mit Balladen wie Hypnotised oder Lucky Escape. Man merkt, dass die Band mehr musikalische Abwechslung bringen will als auf ihrem Hitalbum Communion. Die Platte wird wieder von eingängigen Tanzsongs getragen, die jedoch nicht an die Kracher des Debüts rankommen. Dies ist per se nicht schlimm, da Years & Years eben neue Richtungen ausprobieren. Den Dancefloor beherrschen sie zumindest allemal.

Years & Years – Palo Santo
VÖ: 6. Juli 2018, Polydor Records
www.yearsandyears.com
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