BISHOP BRIGGS – Champion


Foto-© Eric Ray Davidson

Born in the time of love
Facing the winds of fate
Storms brewing up above
I was breaking
I was begging

(Bishop Briggs – Jekyll & Hyde)

Mit ihrem Debütalbum Church of Scars und Hits wie River und White Flag gelang Sarah Grace Mc Laughlin alias Bishop Briggs im vergangenen Jahr der große internationale Durchbruch. Nur eineinhalb Jahre später legt die 27-jährige Künstlerin, deren Weg sie über London, Tokyo bis nach Los Angeles führte, mit ihrem neuen Werk nach: Champion verbindet explosiven Großstadt-Pop mit akustischen Elementen, elektronischen Beats sowie souligen Einflüssen und ist eine emotionale Auseinandersetzung der Sängerin mit Themen wie Orientierungslosigkeit, Trennungsschmerz und Selbstbestimmung.

Es braust ein Sturm von Rebellion und zugleich tief gefühlter Sehnsucht durch die zehn Lieder dieses vielversprechenden Zweitwerks: Hymnische Melodien und treibende Rhythmen machen einen wichtigen Teil des Werks aus, so wie auf dem Titeltrack Champion, Can You Hear Me Now, dem elektrisierenden Jekyll & Hyde oder dem steigerungsvollen Wild. Mit einer Mischung aus progressivem Pop und einer kämpferischen Gesangsstimme, die niemals weniger als alles gibt, erreicht Bishop Briggs dabei locker den Verve von Florence and the Machine und verzaubert mit eingängigen Melodien und einem energischen Drive, der einen so schnell nicht wieder loslässt.

Doch nicht alles auf dem Album schreit „Aufbruch!“ – so zum Beispiel das zunächst verhaltene und schließlich verletzlich in sich gekehrte Someone Else. „All I wanna do is be alone / Write a song by myself“ bricht es im Chorus förmlich aus der Sängerin heraus und mündet später in dem resignierenden Bekenntnis „Everything’s changing all around me / Caught up in the chaos that surrounds me“. Dieses Stück – das spätere Lonely sowie der letzte Song I Tried schließen thematisch daran an – rührt dann aber auch an einen zentralen inhaltlichen Kern der Platte, nämlich die emotionale Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem überwältigenden Gefühl der Hoffnungslosigkeit.

Dass auf Champion dabei nicht nur melancholisch aufgeladene Songs wie Someone Else, sondern vor allem lebensbejahende und enthusiastische Pop-Hymnen herausgekommen sind, ist wirklich ein Glücksfall, auch wenn es angesichts der furchtlosen Sängerin nicht weiter verwundert. Wer sich von der überschwänglichen Energie von Bishop Briggs ein eigenes Bild machen möchte, hat noch in diesem Jahr auf drei Deutschland-Terminen die Gelegenheit dazu.

Bishop Briggs – Champion
VÖ: 8. November 2019, Island
www.bishopbriggs.com
www.facebook.com/thatgirlbishop

Bishop Briggs Tour:
12.12. Uebel & Gefahrlich, Hamburg
13.12. Metropol, Berlin
15.12. Die Kantine, Köln

YouTube video

Andreas Peters

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