MR. NO PAIN – Filmkritik


Foto-© Paramount Pictures

Oh my god, you’re a superhero.

(Sherry – Mr. No Pain)

Nate (Jack Quaid, bekannt aus dem 2022er Scream und dem diesjährigen Companion) kann keinen Schmerz spüren – dafür aber Liebe zu seiner neue Mitarbeiterin Sherry (Amber Midthunder aus Prey (2022)). Als diese entführt wird, versucht er sein Handicap als Superkraft zu ihrer Rettung einzusetzen.

Auch wenn Nate Schmerzen nicht spürt, für das Publikum ist seine Rettungsaktion eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Auch die hartgesottensten Zuschauer werden teilweise Probleme haben dem Impuls zu widerstehen, mit einem lauten „uhhhh“ oder wenigstens einem leisen „ahhhhhh“ die Hände vor die Augen zu ziehen oder zumindest den Blick abzuwenden. Auch wenn die Action an sich weder besonders hart noch spektakulär ist, was Nate alles einsteckt, ist hingegen beides und das ist der Dreh- und Angelpunkt sowohl der Action als auch damit verbunden des schwarzen Humors. Wer darauf keine Lust hat – oder noch viel schlimmer, damit nicht klar kommt – braucht nicht weiterzulesen und auf keinen Fall den Film schauen. Wobei die Action zwar sehr zentral ist, werdet ihr ebenso viel Spaß mit den beiden Hauptfiguren und ihrer aufkeimenden Romanze haben. Jack Quaid spielt den introvertierten Nerd dabei genau so sympathisch wie man erwarten würde, Amber Midthunder hingegen überrascht auf ganzer Linie. Den meisten wird sie aus dem fantastischen Prey bekannt sein, in dem sie ebenfalls überraschte, aber eben auf die Rolle der stoischen Comanche-Kriegerin beschränkt war. Hier lässt sie neben ihren regulären Muskeln auch ihre Comedy- und Romantik-Muskeln spielen und ja, die Frau ist nicht nur tough und sympathisch, sondern auch noch richtig witzig. So sind es dann auch hauptsächlich diese beiden Schauspieler (mit Unterstützung von Jacob Batalons Roscoe). die den Mr. No Pain tragen, obwohl er an sich nur das Gimmick mit Nates „Krankheit“ hat. Ein Nachtrag aber noch zu der Action, der aktuell erwähnt werden muss: das hier ist nicht „John Wick ohne Schmerzen“. Die Action ist weder elegant choreografiert noch inszeniert, was sich bei aller Liebe zu John Wick-Regisseur Chad Stahelski aktuell sehr frisch anfühlt und vor allem hier passend zum Setup ist.

Auch wenn der Film bemüht ist, noch ein paar Twists einzubauen, ist es primär die Actionkomödie, in der Jack Quaid hart auf die Fresse bekommt und nebenher mit Amber Midthunder anbandelt und rumwitzelt. Dieses Konzept setzt das Regieduo Dan Berk und Robert Olsen konsequent um und ebenso konsequent sollten alle, die darauf Bock haben sich den Film auch anschauen.

Mr. No Pain (CAN, USA, ZA 2025)
Regie: Dan Berk, Robert Olsen
Darsteller: Jack Quaid, Amber Midthunder, Ray Nicolson, Jacob Batalon, Betty Gabriel, Matt Walsh, Conrad Kemp, Evan Hengst
Heimkino Release: 26. Juni 2025, Paramount Pictures

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Malte Triesch

Malte wuchs im idyllischen Lilienthal, direkt an der Grenze zu Bremen, der schönsten Stadt im Norden Deutschlands, auf. Seine frühesten Film-Erinnerungen ist, auf dem Schulhof in der neusten TV Movie alles anzustreichen was gesehen und aufgenommen werden muss. Da die Auswahl an Horrorfilmen hier doch recht be- oder zumindest stark geschnitten war entdeckte er Videotheken für sich bzw. seine Mutter, da man diese ja erst ab 18 betreten durfte. Wenn er nicht gerade Filmreviews schreibt ist er wahrscheinlich im (Heim-)Kino oder vor dem Mikrophon für den OV Sneak Podcasts, SneakyMonday.

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